Ich wurde jetzt schon einige Male auf meinen Tagesablau angesprochen, aber so richtig kann ich das nie beantworten. Das kann ich deswegen nicht, weil wir keinen geregelten Tagesablauf haben 😉
Krümelchen bestimmt mehr oder weniger das Tagesgeschehen und wir fühlen uns damit auch sehr wohl.
Es gibt bei uns keine fixen Aufstehzeiten und auch keine Zubettgehzeiten. Wenn Krümelchen müde ist, bringen wir ihn ins Bett, irgendwann abends gehen wir baden, wenn er Essen/ Trinken will, bekommt er was und wenn er lustig drauf ist, wird gespielt. Unser Tag gliedert sich mehr oder weniger in Einheiten, in denen geschlafen wird oder er eben wach ist. Wobei diese Einheiten 30 Minuten oder aber auch mehrere Stunden dauern können. Daher hab ich mich mal einen Tag lang hingesetzt und notiert, was bei uns so passiert 😉
Es ist Freitag 6:48. Krümelchen robbt zu mir rüber und beginnt mit den Händen mich zu kitzeln. Das ist seine Art im Schlaf die Brust zu suchen, also dreh ich mich in seine Richtung; er dockt an. Hm… entweder hab ich mal wieder die bisherigen Mahlzeiten verpennt, oder er hat heut nacht gute 7 Stunden nicht getrunken? Meine Brüste sind so voll, dass sie schmerzen, es scheint, der kleine Mann hat wirklich nichts getrunken. Daher pumpe ich, nachdem er im Halbschlaf getrunken hat und nun wieder weitermützelt erstmal ab und stell die 240ml in den Kühlschrank. Dann wieder ab ins Bett zum kleinen Mann dazukuscheln.
7:20 Krümelchen zieht die Beine hoch, verkrampft den Blick. Das kennen wir schon, das macht er in letzter Zeit eigentlich jeden morgen. Er muss mal, macht aber nicht in die Windel und schon gar nicht im Schlaf… Also weckt der Papa ihn ganz vorsichtig auf und dann kommt das, wofür ich mein letztes Hemd geben würde: Das erste Lachen am Morgen, wenn Krümelchen uns nach einem langen Schlaf sieht. Es gibt nichts wundervolleres… Schnell aus dem Body raus und abgehalten. Phu, das muss ordentlich gedrückt haben…
Nach dem Säubern will der kleine Hase unterhalten werden. Die erste Wacheinheit ist voll mit Lachen, Sprachspielen, Reimen, Fingerspielen und Singen. Natürlich wird dazwischen auch viel Blödsinn gebrabbelt 😉 Lang hält ers nicht durch, kurz vor 8 Uhr meckert er, dockt an und schläft auch schon wieder.
Ich überleg noch, ob ich mich nochmal zu ihm schupfe auf ein kleines Schläfchen. Da ich aber putzmunter bin, mach ich mich erstmal fertig für den Tag. Krümelchen hat Angst vor dem Geräusch der Zahnbürste, daher mach ich das immer ohne ihm. Ich packe die Tasche für später, Spuckwindeln, Waschlappen herrichten, Reservegewand einpacken. Dann mach ich erstmal Hausarbeit. Nachdem das Wichtigste erledigt ist, mach ich mir erstmal einen Kaffee und nehm meine Nahrungsergänzungsmittel, die ich wegen der Stoffwechselerkrankung und dem Raynaud-syndrom brauche. Ich setz mich auf die Couch und bespaße ein wenig die Katzen während ich weiter in Lini Lindmeyers „Windelfrei? So geht´s“ lese. Es geht kaum noch um windelfrei an sich, vielmehr um die natürliche Säuglingspflege an sich. Zwischendurch geselle ich ich immer wieder mal zu Krümelchen, der im Schlaf ein paar Schlucke trinkt und einfach dabei weiter schläft.
Kurz vor 10 Uhr läutet es an der Tür, der Postboote bringt uns ein Päckchen voll toller neuer Sachen 😉 Krümelchen ist davon aufgewacht und jetzt beginnt die zweite Wacheinheit. Was er in dieser Einheit erlernt hat, kann er interessanterweise danach für immer, was bei anderen Einheiten nicht so ist. Es scheint, er ist zu dieser Zeit einfach am Aufnahmefähigsten, aber auch besonders interessiert. Nach dem Abhalten lass ich ihn nackelig, es ist eh schön warm in der Wohnung. So schupfen wir uns auf die Krabbeldecke, die er zur Taufe bekommen hat. Er liegt am Bauch, zieht die Knie unter den Bauch, drückt sich nach vorne weg. Die Hände bewegen sich aber kein Stück, daher ist es kein Krabbeln, sondern mehr ein daherrobben <3 Wir kichern, kudern, staunen, begreifen, alles wird angetatscht und in den Mund genommen. Dazwischen gibts ne kurze Yogasession und er lutscht an seinen Zehen. Oh Mann, es ist lange her, dass ich das ohne Bandscheibenvorfall konnte ^^
Gegen 11:30 wird er quängelig. Das ist auch ganz typisch für die 2. Einheit. Da erlebt er einfach so viel, ist so aufnahmefähig, dass ihm das Einschlafen danach sehr schwer fällt. Ich nehme ich hoch. Ui, das mag er gar nicht. Brust – nein. Kuscheln – Nein. Liegen – Böööses Nein!
Also pack ich meinen neuen Sling aus und schon geh ich ein paar Schritte mit ihm durch die Wohnung. Das genieß ich sehr am Sling, es dauert nur wenige Sekunden und wir sind schon abmarschbereit. Ich hol mir einen zweiten Kaffee und räum mit ihm den Geschirrspüler aus, der inzwischen fertig geworden ist und häng die zweite Maschine Wäsche auf. Da wir so oft schwimmen gehen, hab ich recht viel Wäsche im Moment 😉
Irgendwann ist er eingeschlafen, ich habs gar nicht bemerkt. Vorsichtig lege ich ihn auf der Couch ab.
Es ist jetzt kurz vor 12Uhr. Ein wenig kann er noch schlafen, dann müssen wir los.
Eine unserer Mietzen ist körperlich behindert und ihr ist ein Malheur passiert. Also schnell aufgewaschen und die Katze gebadet. Sie kennt das schon. Baden mag sie nicht sonderlich, aber sie liebt das Trockenrubbeln danach. Das kosten wir beide aus und knuddeln noch lange.
12:30 Die letzten Sachen in die Tasche packen und die Milch, die ich morgens in den Kühlschrank gestellt hab im Fläschchenwärmer aufwärmen. Ich mach mich fertig. Um Dreiviertel weck ich den kleinen Hasen. Im Halbschlaf halte ich ihn ab, es kommt nur Pipi. Ich bind ihn mir schnell um, diesmal aber in die WickelXTrage, damit fühl ich mich auf langen und turbolenten Wegen noch sicherer. Der kleine Hase schläft gleich nach dem Binden wieder ein und ich geh zum Zug – wir haben noch einen Termin in der Stadt.
Während des Termins ist Krümelchen sehr ruhig, er ist zwar wach, aber schaut nur ein wenig umher oder kuschelt sein Gesicht in mein Dekolleté. Es geht schneller als erwartet und so schau ich noch schnell in eine Drogerie, wo ich ein wenig beim Babygeschirr – und besteck gustiere.
Krümelchen meldet, dass er Hunger hat – das liebe ich so am Pumpstillen, ich kann ihm die Flasche im Tragetuch anbieten und währenddessen einfach zur U-Bahn gehen.
Danach besuchen wir meine Mama. Krümelchen liebt seine Omas – beide. Als er sie sieht lacht er und streckt die Arme aus. Das macht er seit ein paar Tagen, er deutet klar an, wohin er will, sowohl wenn er eine Person sieht, als auch wenn er hochgenommen werden will.
Es ist aber ziemlich warm, daher schläft er ein wenig auf ihrer Couch, trinkt die Flasche leer, dann spielt er mit uns und lässt sich eine Geschichte vorlesen. Mein Liebster ruft an, er macht sich schon am Heimweg. Da sich die Wege kreuzen schließen wir uns ihm an und fahren gemeinsam nach Hause.
Es ist jetzt ca. 17 Uhr und endlich zu Hause angekommen ist Spielezeit von Krümelchen und Papa. Da ich seit ca. 12 Uhr nicht gestillt hab, spannen die Brüste, ich nutze also die Zeit der beiden Jungs und schupf mich an die Maschine, während ich am Handy die Mails und Nachrichten überfliege, die reingekommen sind. Dabei kann ich die beiden beim Blödsinn machen beobachten. Da Krümelchen während dieser exzessiven Spieleinheit immer wieder nicht oder zu spät signalisiert, hat er jetzt übrigens eine Windel an – sicher ist sicher.
Gegen 18 Uhr wird Krümelchen raunzig. Während ich mit dem Kochen anfange, schaut der Papa, ob der kleine Mann ein Nickerchen machen will – will er nicht 😉 Da er aber schon sooo müde ist, schnappt sich der Papa die neue Trage und schnallt sich den kleinen Mann auf den Rücken. Noch während wir kochen, ist der kleine Hase da hinten schon eingeschlafen. Nur einmal schicke ich die beiden raus, als beim Machen der Pimentos de Padron die Pfanne zu sehr raucht.
Während des anschließenden Essens schläft Krümelchen immer noch in der Trage. Daher beschließen wir, noch eine Abendrunde spazieren zu gehen. Normalerweise dauert unsere Waldrunde ca. 1 Stunde, heute haben wir länger gebraucht. Krümelchen ist in der Zwischenzeit aufgewacht, hat im Gehen die ganze mitgenommene Milch ausgetrunken und will noch mehr. Daher schnall ich ihn mir um den Bauch, schiebe die Stilllaschen der Kokadi runter und stille ihn im Gehen in der Trage. Ein sehr befremdliches Gefühl zunächst, aber es klappt prima 😉
Wir kommen gegen 20:30 zu Hause an, zwar schläft der kleine Mann nicht, aber er wirkt müde, daher beschließen wir ein abschließendes Bad zu nehmen. Während der Papa den kleinen Mann noch kurz unterhält und abhält, richte ich im Bad alles her. Diesmal haben wir neben seiner Gießkanne noch einen Stoffdelfin mit dabei, mal schaun, wies ihm gefällt. Noch schnell 40ml Muttermilch abgepumpt und ins Badewasser getan. Der kleine Hase plitscht und platscht vor Freude, aber man merkt, dass er schon recht müde ist 😉 Den Delfin kann man anscheinend super anknabbern, er mag ihn auf jeden Fall 😉
Gegen 21:30 Uhr sind wir im Bett, wo der Papa 3 Geschichten vorliest, nur ganz kurze 😉 Währenddessen stille ich den kleinen Hasen in den Schlaf. Um 22 Uhr schläft er so tief und fest, dass wir uns aus dem Bett krümeln und uns auf die Couch schupfen. Gemeinsam schauen wir uns noch einen Film an, der Papa schläft dabei ein. Ich räum noch ein wenig auf, was so über den Tag liegen geblieben ist und wecke ihn dann auf, damit wir ins Bett gehen 😉
Das war ein ziemlich typischer Tag, aber eigentlich schaut bei uns jeder Tag etwas anders aus. Man kann glaub ich merken, dass der Tag von Krümelchen bestimmt ist und es gibt auch viele Tage, an denen der Papa und ich kaum Zeit haben, um „nur“ ein Paar zu sein. An anderen Tagen widerum schläft Krümelchen so viel, dass es wiederum ganz anders ist 😉 Aber alles in allem war das ein ziemlich representativer Tag 😉